Veranstaltungseinladung: Sind wir noch zu retten? – Was können Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam zum Gesellschaftswandel beitragen? oder Über die Kunst, auf Umwegen schneller ans Ziel zu gelangen als auf direktem Wege


“Sind wir noch zu retten? – Was können Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam zum Gesellschaftswandel beitragen? oder Über die Kunst, auf Umwegen schneller ans Ziel zu gelangen als auf direktem Wege“

 

kubus – Wissenschaftsladen der TU Berlin und
ENSSER – The European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility
laden ein zum Dialog:

WO: Mall Anders (im WILMA Shopping-Center in der Wilmersdorfer Straße 46, 10627 Berlin)
WANN: Montag, 02.05. 15-19 Uhr

Anmeldung per E-Mail an:

Wir befinden uns in multiplen Krisen, die das Zusammenleben auf dem Planeten wie auch in unseren Gesellschaften belasten (Klima, Finanzmärkte, Wirtschaft, Umwelt, Gesundheit, Demokratie, Militarismus). Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und langfristig die Klimakatastrophe sind dabei nur die Spitze eines Eisbergs. Was kommt wohl morgen? Die konkrete Arbeit, der Broterwerb ist nur scheinbar getrennt davon. Viele Menschen sehen sich am Rand eines Abgrunds sozialer Ungleichheit, und zunehmenden Sinnverlusts und Ökoangst. Wie überhaupt Angst zum bestimmenden Gefühl unserer Zeit geworden zu sein scheint.

Teile der Zivilgesellschaft versuchen, den oben beschriebenen Entwicklungen entgegen zu steuern, leiden aber unter begrenztem Handlungsspielräumen und wenig Gehör auf Seiten der Politik. Und zu allem Überfluss werden auch in der Zivilgesellschaft ganz unterschiedliche, teilweise widerstrebende Konzepte der Krisenlösung verfolgt.

Diese Krisen werden u.a. durch grundsätzliche Fehlannahmen und -einschätzungen verstärkt: u.a. Technikfixierung und Fortschrittsglaube, Wachstumsmantras und Gewinnmaximierung werden in einer endlichen Welt kaum hinterfragt. Sicherheit, die überwiegend militärisch und ökonomisch gedacht wird, die Abschreckungs„logik“ und die Annahme „Atomwaffen sichern den Frieden“. Wir vermissen Sensibilität im Anthropozän und ein Bewusstsein für die Endlichkeit unseres Planeten sowie für die Einheit der Spezies Mensch mit dieser einen Welt. Dabei ist diese Konstellation kein statischer Zustand, denn umso mehr unsere Gesellschaften von den Krisen beeinträchtigt werden, desto spannungsgeladener werden unser Zusammenleben und unsere Gesellschaft. Ein Teufelskreis ist in Gang gesetzt worden.

Mitten in diesem Zusammenwirken der Krisen steht die Wissenschaft. In welchem Rahmen und auf welche Art und Weise kann Wissenschaft zur Lösung der Krisen und Herausforderungen unserer Generation und zukünftiger Generationen beitragen? Welche Wechselwirkungen bestehen? Welche Wirkungszusammenhänge sollten ausgebaut werden, um diesen Teufelskreis zu verlassen? Welche Wechselwirkungen sollten reduziert werden?

Wir wollen nicht in Zustandsbeschreibungen verharren. Uns interessiert, wie wir ganz persönlich und in unserer Arbeit zu einer Linderung, einer Verbesserung der Lage beitragen können. Welche Perspektiv- und Paradigmenwechsel halten wir für nötig? Dies sind Fragen, die wir im Dialog mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Gesellschaft (z.B. von Teilbereichen wie Arbeit, Umwelt, Lebenswelt, Wirtschaft) bearbeiten wollen.

Wissenschaft hat seit jeher eine zwiespältige Rolle inne – zwischen Systemerhaltung und Systemkritik. Diese Position wollen wir nutzen – für einen konstruktiven Austausch. Welche gemeinsamen Fragestellungen und Ziele haben Forschung und Zivilgesellschaft in diesem Kontext?

Indem wir nach Gemeinsamkeiten fragen, stärken wir bereits den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Wir wollen dazu beitragen Gräben zu überwinden – ohne von vornherein die Richtung vorzugeben.

Wir laden ein zu einem Austausch, der zwischen verschieden Eckpunkten oszilliert: von theoretischen Überlegungen zu praktischen Beispielen, von meta-Ebenen zu konkreten Sachfragen, von Zweifeln und Hinterfragungen zu Ideen und Veränderungsprozessen. Wir vermuten, dass dieser Weg produktiver ist als vermeintliche Wahrheiten zu verkünden.

15:00 Begrüßung, Auftakt und Einstimmung

15:30 Impuls von Prof. em. Adelheid Biesecker, „Die Gesellschaft zusammen halten! Denk- und Handlungsräume schaffen“.

15:45 WORLD CAFÈ: an Hand inhaltlicher Schwerpunkte tauschen wir uns aus. Kurze inhaltlich-fachliche Impulse inspirieren unsere weitergehenden Überlegungen. Im Dialog über Handlungsalternativen und Lösungen auf Augenhöhe suchen wir nach dem Verbindenden zwischen uns.

  • Ernährung und Gesundheit (Annette Jensen, Umweltjournalistin und Ernährungsrat Berlin): „Welches gesellschaftliche Spaltungspotenzial liegt in der Ernährungswende? Was können wir dafür tun, dass eine veränderte Sicht auf Ernährung und Gesundheit auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt nährt?“
  • Nachhaltigkeit und Klima, (Prof. Ulf Schrader, TUB FG nachhaltiger Konsum): „Wie beeinflusst die Nachhaltigkeits- und Klimadiskussion die Gesellschaft, und wie können wir dazu beitragen, das Klima in der Gesellschaft nachhaltig zu verbessern?“
  • Frieden und Friedenslogik (Prof. Jürgen Scheffran, Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) Uni Hamburg, NaturwissenschaftlerInnen-Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit): „Welche Logik braucht der Frieden? Wie finden wir Frieden – für uns, für die Gesellschaft und in der Welt?“
  • Demokratie, Arbeit und sozial-ökologische Transformation (Regina Katerndahl, 2. Bevollmächtigte der IGM Geschäftsstelle Berlin): „Welche Transformation braucht unsere Gesellschaft? Wie können Demokratie und Arbeit den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern?“

17:30 FISH-BOWL, „Wissenschaft in der Gesellschaft! Was braucht die Zivilgesellschaft?“

17:50 Ausklang der Veranstaltung beim gemeinsamen Austausch

19:00 Ende der Veranstaltung

 

Wir bitten Sie / Dich herzlich um eine Anmeldung unter . Bitte geben Sie / gib Deinen Namen und ggf. Ihre / Deine Organisation an.

Während der Veranstaltung werden Bildaufnahmen gemacht. Sollten Sie / solltest Du damit nicht einverstanden sein so geben Sie / gib uns bitte einen deutlichen Hinweis.

 

 

unterstützt von:

FPH – Fondation Charles Léopold Mayer pour le progrès de l’homme

Zukunftsstiftung Landwirtschaft

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